Schon in vorchristlicher Zeit wurden an Wegkreuzungen und Gemarkungsgrenzen Steine aufgerichtet, häufig mit Zeichen und Schriften versehen, von denen man sich die Abwehr böser Geister versprach. Seit der Verbreitung des Christentums wurden sie durch Kreuze ersetzt, die nun nicht mehr dort wo Menschen sich begegneten, d. h. an Wegen und Grenzen, sondern auch aus ganz bestimmten Anlässen errichtet wurden. Stätten des Unglücks, eines Verbrechens, auch Hinrichtungen sowie frühere Standorte abgerissener oder verfallener Kapellen und Kirchen wurden damit markiert. Heute noch erhalten sind die Bildstöcke „Ölbergszene“ „Christus an der Säule“ „Christus auf der Säule sitzend“und“Veronika mit dem Schweißtuch“
Martinskreuz
Auf einem steilen Pfad, der von der alten Martinskirche zum Martinskreuz führte,standen seit 1851 in Abständen von ca. 20 m die „8 Seligkeiten zum Martinsberg“. 1970/71 wurde ein Serpentinenweg gebaut, da der alte Weg zu steil und die Stationen verfallen waren. Der Weg beginnt am obersten der drei Weinbergswege zum Kirchberg. An diesem Weg wurden die Stationen neu errichtet. Die Steine stammen vom örtlichen Friedhof und sind von Bürgern für den Stationsweg zur Verfügung gestellt worden. Die Kreuze sind aus weißem Sandstein, bestehend aus einem Sockel, auf dem sich ein Fuß mit Inschrift befindet. Darüber befindet sich ein aus massivem Stein gehauenes Kreuz mit einem Christuscorpus. Als letzte Station der 8 Seligkeiten wurde das 4 m hohe „Kreuz auf dem Martinsberg“ aus rotem Sandstein errichtet. Vom Kreuz auf dem Martinsberg, bietet sich ein traumhafter Ausblick über Ensch und das schöne Moseltal.
Sauerbrunnen
In Ensch wird noch heute ein alter Volksbrauch gepflegt. Jedes Jahr in der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag versammelt sich die männliche Dorfjugend und begibt sich zu dem etwa zwei Kilometer entfernten Sauerbrunnen im Kautenbachtal. Dort werden rund um den Sauerbrunnen die Bäume mit Lichtern behängt und danach der Brunnen und seine Umgebung gereinigt. In der Zwischenzeit stärken sich die Burschen mit Wein, denn es dauert einige Stunden, bis der Brunnen wieder in gutem Zustand ist. Am nächsten Morgen kehren die jungen Männer ins Dorf zurück und „heischen“ in allen Häusern der Gemeinde Eier, welche dann gebacken und gemeinsam verzehrt werden. Da diese Arbeit der ganzen Gemeinschaft dient, besteht dieser Anspruch auf Belohnung; daraus erklärt sich das „Heischerecht“ der männlichen Dorfjugend in Ensch. Der Brauch ist so alt, dass auch die ältesten Enscher nicht mehr wissen, woher er stammt. Vor dem 1. Weltkrieg war es üblich, dass die zum Militär Gezogenen den Sauerbrunnen reinigten und die Eier wurden damals nur in Häusern gesammelt, in denen junge, unverheiratete Mädchen lebten.
In Zeiten ohne künstliche Wasserzuleitung waren Quellen die Voraussetzung für menschliche Ansiedlung überhaupt. Der Wert einer Quelle steigert sich, wenn sie als Heil- oder Sauerbrunnen wie in Ensch unter anderen Quellen hervor sticht. Heute bietet der Sauerbrunnen eine Möglichkeit, sich während einer Wanderung auszuruhen und sich am Wasser der Quelle zu erfrischen
Pauliner Hofgut
Der größte Grundherr in Ensch war das Stift St. Paulin in Trier. St. Paulin hatte für Ensch auch die Zehntherrschaft inne. Einen Teil des Grundbesitzes bewirtschaftete ein Meier, der sein Amt mit dem dazugehörigen Hofgut in Erbpacht innehatte. Das übrige Land war zu Pacht oder gegen Zins an die örtlichen Bauern ausgegeben, welche die daraus zu leistenden Abgaben jährlich dem Meierhof ablieferten. Der Ursprung dieses Grundbesitzes in Ensch ist umstritten. In einer Fälschung des 13. Jahrhunderts wird behauptet, Erzbischof Egbert habe dem Stift im Jahre 981 den Hof in Ensch geschenkt. F.J. Heyen vermutet vielmehr, dass das Stift St. Paulin mit dem St. Symphoriankloster um das Jahr 1000 auch dessen Besitz in Ensch an sich zog. Diese Vermutung wird gestützt durch die Tatsache, dass für das St. Symphoriankloster 863 in Klüsserath Besitz belegt ist und auch die Enscher Grundherrschaft des Stiftes St. Paulin Besitz in Klüsserath einschloss. Hinzu kommt eine Abrechnung des St. Pauliner Kellners von 1275/76, die eine Lieferung aus Ensch am St. Symphorianstag bezeugt. Das Wohngebäude, sowie die ehemalige Zehntscheune aus dem 17. Jahrhundert des ehemaligen St. Pauliner Hofgutes befindet sich in der Kirchstraße 5. Das Haus in der Kirchstraße 3 steht auf dem Areal des ehemaligen Kelterhauses des Hofgutes von St. Paulin; es wurde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts auf dem alten Grundriss neu erbaut.
Dorfbrunnen
Der Dorfbrunnen wurde im Jahre 1972 von dem Bildhauer Engel aus Trier im Auftrag der Gemeinde erstellt.Die Säule, aus der der Brunnen gefertigt wurde, war ein Torpfeiler den ehemaligen Spritzenhauses. Die Putten auf der Säule wurden vom damaligen Pfarrer Dörr gestiftet und standen bis zu diesem Zeitpunkt im Garten des Pfarrhauses. In den ersten Jahren nach Fertigstellung des Brunnens wurde auf dem Vorplatz das traditionelle Brunnenfest gefeiert. Auch heute noch bildet dieser Brunnen das Zentrum der Gemeinde.
Haus Martinstraße 21
Das Haus in der Martinstrasse 21 befindet sich gegenüber dem Dorfmuseum des Heimatvereins. Es handelt sich um ein kleines Winzerhaus, das unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Gemeinde hat das Haus im Jahre 2005 käuflich erworben. Es wurde in den nächsten Jahren renoviert und diente als Bäckerlädchen der örtlichen Nahversorgung mit Backwaren und einem kleinen Sortiment des täglichen Bedarfs. Die Bäckereifiliale musste leider im November 2016 schließen. Die oberen Räume, die als Erweiterung des Museums genutzt werden und mit originalen Einrichtungsgegenständen das Leben im frühen 20. Jahrhundert zeigen, stehen damit leider nur noch auf Anfrage der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Osterwanderung und das Weinfest sind eine gute Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten anzuschauen.
Kriegerehrenmal
Das Kriegerehrenmal befindet sich auf dem Kirchvorplatz. Es wurde als Andenken und Mahnmal für die Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges errichtet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Ehrenmal durch 2 Gedenktafeln mit den Gefallenen und Vermissten dieses Krieges erweitert. Einmal im Jahr, am Volkstrauertag, wird in einer Feierstunde der Toten der beiden Kriege gedacht.